Städtische Galerie Wolfsburg
26.05. - 09.08.2020
VIERTE FASSUNG
„Informel, das / Stil, der - Das Schweigen der Bilder als stupide Zumutung oder Die Sprachlosigkeit“
19.10.2019 - 05.04.2020
dritte Fassung:
The Conditions of Being Art (oder der Amateur)
18.05.-06.10.2019 zweite Fassung: The Art(ist) is Present / DER TOD DES AUTORS WIRD NICHT ZUGELASSEN
08.02.-17.04.2019
ERSTE fASSUNG:
DIE KRISE DER STÄDTISCHEN GALERIE WOLFSBURG:
Lösung oder Auflösung / DER LIQUIDATOR
Neupräsentation der Sammlung der Städtischen Galerie Wolfsburg in mehreren Fassungen
Der in Berlin lebende Künstler Michael Müller wurde eingeladen, eine experimentelle Neupräsentation der Sammlung zu kuratieren. Der Künstler zeigt einen
Ausstellungszyklus, der sich über den Zeitraum von zwei Jahren erstreckt und die Sammlung in mehreren aufeinanderfol-genden Fassungen vorstellt.
In seinem Wolfsburg Projekt „DEINE KUNST“ beschäftigt sich Michael Müller intensiv mit der Sammlung und der Ausstellungssituation der Städtischen Galerie Wolfsburg und rückt in diesem Zusammenhang
Original und Kopie in den Fokus: das Mit-, Neben- und Gegeneinander von Individuellem und Übernommenem, Originalität und Traditions-bezug, Stil und Zitat, Hommage und Plagiat. Er ordnet, sortiert und
stellt ganz neue überraschende Bezüge her. Auch Leerstellen und Krisensi-tuationen spielen dabei eine Rolle und laden zur Diskussion ein.
Die vierte Fassung der Ausstellungsreihe „DEINE KUNST“ trägt den Titel „Informel, das / Stil, der - Das Schweigen der Bilder als stupide Zumutung oder Die Sprachlosigkeit“. Der erste Teil des Titels „Informel, das / Stil, der“ verweist auf eine formale Referenz: Die kunsthistorische Einordung von Stilen und Kunstrichtungen mittels Definitionen im Lexikon. Die informelle Kunst stellt eine wichtige Richtung in der bildenden Kunst nach 1945 dar und bildet einen Schwerpunkt im Sammlungsbestand der Städtischen Galerie Wolfsburg.
Der Faschismus hatte progressive künstlerische Tendenzen in Europa zum Stillstand gebracht. Verfolgung, Verfemung, Vertreibung oder gar Ermordung von Künstler_innen erforderte eine radikale
Neuorientierung. In der Abwendung von Form, Darstellung und Theorie standen nun Material, Zeichen und Geste im Mittelpunkt. Das gestische Malen und Zeichnen als Akt des Aufbruchs sowie der
individuellen und künstlerischen Befreiung entwickelte sich zeitgleich in Europa und Amerika. Und so gibt es viele Überschneidungen innerhalb der Bewegung mit unterschiedlichen Begrifflichkeiten für
diese Stilrichtung, die ständig erweitert wurde: „Tachismus“, „Abstrakter Expressionismus“, „Action Painting“, „Informel“ oder einfach nur „Un art autre“. Bedeutende Vertreter und Wegbereiter dieser
Kunstrichtung sind Künst-ler wie Peter Brüning, Karl Fred Dahmen, Karl Otto Götz, Fred Thieler, Hann Trier, Emil Schumacher und Bernard Schultze, die mit Grafiken und Gemälden in der Sammlung der
Städtischen Galerie Wolfsburg vertreten sind.
In diesem Kontext hat Michael Müller mit einzelnen Vertretern des Informel Künstlerräume geschaffen. Doch auch dieses Mal ist die Präsentation nicht störungsfrei. Darauf weist der zweite Teil des
Titels hin. Nachdem in der dritten Fassung „DEINE KUNST“ die Themen Signatur, Original und Zitat im Mittelpunkt standen, fehlen nun in der daran anschließenden Fassung jegliche Hinweise und Verweise
auf die Künstler: „Das Schweigen der Bilder als stupide Zumutung oder Die Sprachlosigkeit“. Der Künstlerkurator Michael Müller lässt die Kunstwerke für sich sprechen und entzieht sie der didaktischen
Beschreibung sowie der kunsthistorischen Zuordnung, eine stupide Zumutung!
In der Ausstellung sind Werke zu sehen von: Peter Brüning, Carl Buchheister, Emil Cimiotti, Karl Fred Dahmen, Jean Dubuffet, Karl Otto Goetz, Hans Hartung, Gerhard Hoehme, Henri Mi-chaux, Emil Schumacher, Bernard Schultze, K.R.H. Sonderborg, Pierre Soulage, Fred Thieler, Mark Tobey, Hann Trier, Fritz Winter, Wols aber auch von Michael Müller und Gerhard Richter.
Michael Müller hat die Werke der Sammlung noch durch Leihgaben aus der Sammlung Bergmeier sowie der Galerie Nothelfer Berlin ergänzt.
Und hier geht es zum Künstlerprojekt und der Website "DEINE KUNST": www.deinekunst.art