Seit über zwanzig Jahren besucht der Autor und Fotograf David Staretz Odessa als Sehnsuchtsstadt. Mit seiner sibirischen Frau Viktoriya Sitochina führt er dort ein Zweitleben nach dem Grundsatz: „Man kann sich nicht aussuchen, was man liebt. Die Stadt ist, wo man hinschaut, grindig, hinfällig, am Zerbröckeln. Aber ihr Pflasterstein- Charme, die heimeligen Buterbrodnajas, der Industriehafen, die völlige Abwesenheit von Ironie und Zeitgeisterei ziehen mich an. Und Odessiten lieben Tiere. Im Winter tragen die streunenden Hunde Damenpullover.“ David Staretz hat pointiert fotografiert, immer wieder auch seine Frau, „deren ansteckende Fröhlichkeit plus scharfem Witz mir Stadt und Menschen so unterhaltsam nahebringen, dass ich keine Lust verspüre, die Sprache zu lernen“. Insofern ist ODESSA ein persönliches Buch, wie man diese episodenhafte Stadt ungefiltert begreift, die sich schutzlos beim Leben zusehen lässt, kleinteilig, augenblicksbezogen und vertrauensvoll wie der Mann, der unseren Autor auf offener Straße bittet, ob er ihm wohl die Krawatte binden möge?
David Staretz wandte sich mit seinem Buchprojekt an die Edition FOTOHOF Salzburg, einen kleinen, von Autorenfotografen getragenen Verlag samt tätiger Fotogalerie aus dem Grund, weil er sein Buch
somit „aus einer privilegierten Randposition heraus ins Räderwerk des Marktes schieben kann“.
David Staretz, *1956 in Horn, Österreich. Lebt und arbeitet in Wien.
Auf Wunsch schicke ich Ihnen ein Layout-PDF vom Buch zu.