Gauri Gill. Fields of Sight
Es ist eine Zusammenarbeit der Fotografin Gauri Gill mit dem bekannten indischen WarliKünstler Rajesh Vangad. Begonnen wurde sie Anfang 2013 in der Küstenregion des indischen Bundesstaats Maharashtra. Als die Fotografin Gill ihre Kontaktbögen mit Landschaftsaufnahmen durchsah, bemerkte sie, dass wichtige Aspekte fehlten, aber in den großartigen mythologischen und experimentellen Geschichten, die ihr Vangad vorlas, sehr lebendig beschrieben waren. Die mit Vangads Zeichnungen überschriebenen Fotografien Gills rekonfigurieren den fotografischen Ort sowohl formal wie konzeptuell und eine weitere Ebene, mit nicht nur einer Wahrheit. Die Landschaften durch Vangads Augen zu sehen, erweckte in Gill das Bedürfnis, unsere heutige Wahrnehmung von dem, was unsere Augen einfangen und was ihnen möglicherweise auch entgeht, zu hinterfragen.
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Rogers Brubaker. Trans: Gender und "Race" in einer Zeit unsicherer Identitäten
Im Sommer 2015, kurz nachdem sich Caitlyn Jenner zu ihrer Identität als Transgender bekannt hatte, wurde Rachel Dolezal, Präsidentin einer Ortsgruppe der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) durch ihre Eltern als weiss ‚geoutet‘. In der Folge entbrannte in den Medien eine hitzige Debatte über die Fluidität von gender und race. Wenn Jenner sich rechtmässig als Frau identifizieren konnte, konnte sich Dolezal nicht ebenso als schwarz identifizieren? In einer Zeit, in der gender und race neu definiert und rekonstruiert werden, erkundet dieses Buch fruchtbare neue Wege, um über Identität nachzudenken.
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Eugenia Maximova. Silent River
Am 6. Oktober 2018 wurde die 30-jährige Fernsehjournalistin Victoria Marinova in der bulgarischen Stadt Ruse brutal vergewaltigt und ermordet. Ihr gewaltsamer Tod warf ein grelles Schlaglicht nicht nur auf die weit verbreitete Korruption, sondern auch auf die unsicheren Arbeitsbedingungen für Journalisten, die sich dieser Thematik widmeten. Die Debatte verstummte abrupt nach nur 48 Stunden, als Severin K., ein 21-jähriger Mann mit Roma-Abstammung, als Täter verhaftet wurde. Die in Wien lebende Fotografin Eugenia Maximova wendet sich mit fotodokumentarischen Ansatz gegen dieses bequeme Schweigen und stellt im Buch einen größeren soziopolitischen Kontext her. Sie fängt elegische Ansichten der Stadt Ruse ein, leere Räume, von denen sich viele in einem desolaten Zustand befinden, aber dennoch nicht ohne Schönheit sind. Das Projekt entwirft eine subjektive Topografie des Mordes, indem es nicht nur einem, sondern zwei Wegen folgt: dem von Victoria Marinova und dem ihres mutmaßlichen Mörders Severin K., wie sie sich beide durch die postkommunistische Stadtlandschaft bewegen, bis sich ihre Wege am Ufer der Donau kreuzen. Dabei taucht eine dritte Spur auf: die der Künstlerin selbst.
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